Im Datenbankbereich gibt es zahlreiche Lösungen, Oracle und PostgreSQL gehören jedoch zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Systemen. Beide bieten robuste Funktionalitäten und werden zum Teil für unterschiedliche Anwendungsbereiche eingesetzt. Doch welche Lösung eignet sich besser für welche Anforderungen? In diesem Beitrag beleuchten wir die Vor- und Nachteile beider Datenbanksysteme, deren Einsatzmöglichkeiten und geben einen kurzen Überblick über Migrationsoptionen und ungefähre Kosten. Dabei ist es uns wichtig zu betonen, dass keine der beiden Lösungen für sich genommen „besser“ als die andere ist – wir setzen beide bei Kunden und zu deren voller Zufriedenheit ein – der Artikel soll lediglich zu einer fundierten Entscheidungsfindung beitragen.
Oracle und PostgreSQL Featureübersicht
Zunächst möchten wir einen kurzen Featurevergleich zwischen den beiden Datenbanksystemen anbieten. Hier sieht man schon auf den ersten Blick sehr gut, dass die Lösungen für unterschiedliche Anwendungsbereich unterschiedlich gut geeignet sind.
Kommerzielle Lizenzierung – Lizenzkosten nach Nutzung
Vor allem für Enterprise-Umgebungen sehr gut skalierbar
Hohe Leistung bei großen Datenmengen
Umfassende Sicherheitsfeatures (Auditing, Verschlüsselung)
Eingeschränkt anpass- und erweiterbar, da kommerziell entwickelt und vertrieben
Voller Support durch Oracle verfügbar
Hohe Kompatibilität in der Oracle-Welt und Integration in viele Orcale-Produkte
Open Source, daher keine Lizenzierung notwendig – kostenlos nutzbar
Sehr gut skalierbar, aber primär im Open Source Bereich
Mit Oracle vergleichbare Leistung, in den Benchmarks jedoch etwas langsamer
Starke Sicherheitsfeatures, die kontinuierlich verbessert werden
Sehr flexibel, viele Erweiterungen sind verfügbar
Community-Support oder kostenpflichtiger Support durch Drittanbieter
Unterstützt diverse Plattformen und Anwendungen
Kommerziell – Lizenzkosten nach Nutzung
Open Source – kostenlos nutzbar
Vor allem für Enterprise-Umgebungen sehr gut skalierbar
Sehr gut skalierbar, aber primär im Open Source Bereich
Hohe Leistung bei großen Datenmengen
Mit Oracle vergleichbare Leistung, in den Benchmarks jedoch etwas langsamer
Umfassende Sicherheitsfeatures (Auditing, Verschlüsselung)
Starke Sicherheitsfeatures, die kontinuierlich verbessert werden
Kommerziell, daher eingeschränkt anpass- und erweiterbar
Sehr flexibel, viele Erweiterungen sind verfügbar
Voller Support durch Oracle verfügbar
Community-Support oder kostenpflichtiger Support durch Drittanbieter
Integration in viele Oracle-Produkte
Unterstützt diverse Plattformen und Anwendungen
Vor- und Nachteile einer Oracle Datenbank
Oracle ist ein relationales Datenbanksystem, das sich durch hohe Leistung, Skalierbarkeit und Sicherheit auszeichnet. Damit ist die Lösung ideal für Unternehmen, die komplexe Datenstrukturen verwalten müssen.
Oracle ist auf Unternehmen ausgerichtet und bietet Funktionen wie Real Application Clusters (RAC), Advanced Security und Data Guard für Hochverfügbarkeit
Oracle-Datenbanken sind für hohe Datenmengen und eine große Anzahl gleichzeitiger Nutzer optimiert
Die Lösung bietet umfassende Sicherheitsfeatures, einschließlich Datenverschlüsselung und Authentifizierungsmechanismen
Oracle Analytics und Oracle BI ermöglichen tiefgehende Analysen, ideal für datengesteuerte Unternehmen
Oracle ist auf Unternehmen ausgerichtet und bietet Funktionen wie Real Application Clusters (RAC), Advanced Security und Data Guard für Hochverfügbarkeit
Oracle-Datenbanken sind für hohe Datenmengen und eine große Anzahl gleichzeitiger Nutzer optimiert
Die Lösung bietet umfassende Sicherheitsfeatures, einschließlich Datenverschlüsselung und Authentifizierungsmechanismen
Einsatzgebiete für Oracle
Oracle eignet sich besonders gut für große Unternehmen und Branchen wie das Finanz- oder Gesundheitswesen oder Telekommunikation, wo hohe Skalierbarkeit, Sicherheit und Verfügbarkeit entscheidend sind.
Vor- und Nachteile von PostgreSQL
PostgreSQL ist eine leistungsfähige Open-Source-Datenbank, die für ihre Flexibilität und Erweiterbarkeit bekannt ist. Sie ist im Vergleich zu Oracle kostengünstiger und wird vor allem dort sinnvoll eingesetzt, wo sich die Anforderungen an die Datenbanken – zum Beispiel durch Wachstum – rasch ändern.
Keine Lizenzkosten, was besonders für kleine und mittelständische Unternehmen attraktiv ist
PostgreSQL bietet viele Erweiterungen, darunter PostGIS für Geodaten und Unterstützung für NoSQL-Funktionalitäten
Um eine sichere und konsistente Transaktionsverarbeitung zu gewährleisten, folgt PostgreSQL den ACID-Prinzipien
Die PostgreSQL-Community ist sehr aktiv und bietet regelmäßige Updates und Hilfestellungen zu diversen Fragen
Für einige hochverfügbarkeitsrelevante Funktionen, die bei Oracle integriert sind, muss bei PostgreSQL auf Drittanbieter zurückgegriffen werden
Bei sehr großen Datenmengen oder extrem hohen Workloads schneidet Oracle in den Benchmarks meist besser ab
Der Support ist bei PostgreSQL hauptsächlich durch die Community gegeben oder muss von Drittanbietern zugekauft werden, was bei kritischen Anwendungen nachteilig sein kann
Einsatzgebiete für PostgreSQL
PostgreSQL ist aufgrund seiner Flexibilität und Kosteneffizienz ideal für Start-ups, kleine und mittelständische Unternehmen mit wenig kritischen Anwendungen oder Webanwendungen.
Migrationsmöglichkeiten zwischen Oracle und PostgreSQL
Der Wunsch von Oracle zu PostgreSQL zu migrieren um Kosten zu sparen ist ein häufiger Use Case aus unserer Praxis. Je nach Umfang und Komplexität des Datenmodells, kann das eine Herausforderung darstellen, bietet aber langfristig Kostenvorteile. Es gibt einige Tools und Ansätze, um diesen Prozess zu erleichtern:
Oracle-to-Postgres Tools
Werkzeuge wie „Ora2Pg“ oder „AWS Schema Conversion Tool“ helfen bei der Konvertierung von Schemas und Daten.
Manuelle Migration
Für komplexere Anwendungen ist eine manuelle Anpassung erforderlich, da einige Oracle-Funktionen nicht 1:1 in PostgreSQL umgesetzt werden können.
Database Gateway
Mit Oracle Database Gateway kann man PostgreSQL-Datenbank als externe Datenquelle einbinden und einen schrittweisen Migrationsprozess durchführen.
Oracle Foreign Data Wrappers (FDW)
Diese Funktion in PostgreSQL erlaubt es, auf Oracle-Datenbanken zuzugreifen und so eine hybride Datenbankumgebung aufzubauen, bevor eine vollständige Migration erfolgt.
Übersicht über die Kostenstruktur
Da sich die Kosten für Oracle nach der Nutzung und den gewählten Features richten, lässt sich keine eindeutige Zahl nennen. Bei PostgreSQL fallen hingegen in der Regel keine Lizenzkosten an. Trotzdem ist das System nicht unbedingt gratis, je nach Erfordernis ist mit Kosten für Support oder bestimmte Erweiterungen zu rechnen. Im Jahresdurchschnitt wird jedoch PostgreSQL meist deutlich günstiger ausfallen.
Die Lizenzkosten sind abhängig vom Nutzerumfang und der Edition Standard, Enterprise)
Die Preise für den Oracle Support variieren je nach dem gewünschten Service Level
Oracle bietet diverse Zusatzfeatures wie RAC (Real Application Clusters), Data Guard, Security Pack, … an, die mit Extrakosten verbunden sind
Die geschätzten Jahreskosten für Oracle schwanken ja nach Lizenz und Nutzung sehr stark und können in Bereichen zwischen $20.000,- und $100.000,- (und darüber hinaus) liegen
PostgreSQL ist eine Open Source Anwendung, daher gibt es keine Lizenzkosten
Die aktive Community bietet einen Community-Support, darüber hinauskönnen Supportkosten für Drittanbieter anfallen
Für PostgreSQL gibt es viele Erweiterungen, teilweise sind diese kostenpflichtig erwerbbar
Werden keine Zusatzleistungen benötig, kann PostgreSQL völlig kostenlos genützt werden, bei einem Support durch Drittanbieter fallen – je nach Leistungsumfang – ca. $10.000,- bis $20.000,- im Jahr an
Abhängig vom Nutzungsumfang und Edition (Enterprise, Standard)
Open Source Anwendung, daher keine Lizenzkosten
Die Preise für den Oracle Support variieren je nach dem gewünschten Service Level
Die aktive Community bietet einen Community-Support, darüber hinauskönnen Supportkosten für Drittanbieter anfallen
Oracle bietet diverse Zusatzfeatures wie RAC (Real Application Clusters), Data Guard, Security Pack, … an, die mit Extrakosten verbunden sind
Für PostgreSQL gibt es viele Erweiterungen, teilweise sind diese kostenpflichtig erwerbbar
Die geschätzten Jahreskosten für Oracle schwanken ja nach Lizenz und Nutzung sehr stark und können in Bereichen zwischen $20.000,- und $100.000,- (und darüber hinaus) liegen
Werden keine Zusatzleistungen benötig, kann PostgreSQL völlig kostenlos genützt werden, bei einem Support durch Drittanbieter fallen – je nach Leistungsumfang – ca. $10.000,- bis $20.000,- im Jahr an
Fazit
Oracle und PostgreSQL sind leistungsfähige Datenbanksysteme, die für unterschiedliche Anforderungen optimiert sind. Oracle überzeugt mit hoher Skalierbarkeit, Leistung und Sicherheitsfunktionen, was es ideal für große Unternehmen und kritische Anwendungen macht. PostgreSQL punktet mit Flexibilität, Kosteneffizienz und Anpassbarkeit, was es besonders für kleinere Unternehmen und schnell wachsende Projekte attraktiv macht.
Die Wahl zwischen Oracle und PostgreSQL hängt stark von den spezifischen Anforderungen ab, wie Enterprise-Funktionalität, Budget und Anpassungsbedarf. Migrationsmöglichkeiten existieren und können langfristig Kosten senken, bedürfen jedoch einer genauen Planung. Beide Systeme bieten solide Lösungen, und die Entscheidung sollte auf einer fundierten Analyse der jeweiligen Einsatzgebiete basieren.
Klingt spannend? Reden wir darüber
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Hannes Gruber
ONTEC AG
Kundenorientierung bedeutet für mich sich in die Lage des Kunden versetzen zu können. Genaues Zuhören, verstehen und ein fachlich top aufgestelltes Team sind hierbei entscheidend, um den Kunden die optimale Lösung anzubieten.