Der Fachkräftemangel in der Bahnbranche hat in den letzten Jahren bedrohliche Ausmaße angenommen und stellt die gesamte Branche vor eine große Herausforderungen. Der Generationswechsel und die bevorstehenden Pensionierungen bringen eine massive Lücke an qualifizierten Fachkräften mit sich, und die Suche nach geeignetem Personal gestaltet sich als eine zunehmend schwierige Aufgabe. Digitalisierung kann dazu beitragen, die Lücken in den Reihen der Fachkräfte zu schließen und die Effizienz zu steigern.
Existenzfrage Fachkräftemangel
Die langfristige Sicherung von qualifiziertem Personal ist für die Bahnbranche von existentieller Bedeutung. Diese Aufgabe wird zunehmend schwieriger, die Generation der Babyboomer erreicht ihr Pensionsalter und neue Fachkräfte für einen so komplexen Sektor wie den Bahnbereich auszubilden kann viele Jahre in Anspruch nehmen. Im Gegensatz dazu steht, dass es klassische Karrieren, in denen Personen ihr gesamtes Arbeitsleben bei nur einem Unternehmen verbringen kaum mehr gibt.
Jahrzehntelang lag der Fokus darauf, bestehendes Personal abzubauen und Kosten zu reduzieren. Doch jetzt stehen Unternehmen vor dem Problem, offene Stellen zu besetzen und die Nachbesetzung von unvermeidlichen Personalabgängen sicherzustellen. Hier kann die Digitalisierung, insbesondere im Büro, helfen, die genannten Herausforderungen zu bewältigen.
Digitalisierung spielt Menschen für wichtige Tätigkeiten frei
Eine der wesentlichen Möglichkeiten, wie Softwarelösungen im Schienenverkehr helfen können , ist die Automatisierung von repetitiven Tätigkeiten. Durch einen höheren Automatisierungsgrad im Unternehmen wird wertvolles Personal von monotonen Aufgaben entlastet und kann sich auf wichtigere Tätigkeiten konzentrieren. Dies steigert die Effizienz und ermöglicht es den Mitarbeitern, sich auf strategische Entscheidungen zu konzentrieren.
„Die Digitalisierung schafft Raum für kreative Problemlösungen. Digitalisierung und insbesondere Künstliche Intelligenz können einen wesentlichen Beitrag leisten um Fachkräftemangel abzufedern und ein Stück weit zu kompensieren. Es geht darum, repetitive Tätigkeiten abzunehmen und mit einem Co-Piloten System den Menschen zu unterstützen und für Bereiche freizuspielen, wo er unersetzbar ist.“
Matthias Hausegger, Vorstand der ONTEC AG
Digitalisierung hält das Know-how im Unternehmen
Häufig tragen Einzelpersonen in Unternehmen wertvolles Know-how. Dies kann zu einem Problem werden, wenn diese Personen das Unternehmen verlassen. Hier können Softwarelösungen und digitale Dokumentationen helfen. Sie ermöglichen die Speicherung und Weitergabe von Wissen und unterstützen neue Mitarbeiter beim Einstieg in ihren Job.
Durch Schulungen und Weiterbildungen können Mitarbeiter kontinuierlich auf dem neuesten Stand gehalten werden. Darüber hinaus erleichtern Softwarelösungen, die Neueinsteiger:innen briefen oder anderweitig unterstützen, die Integration in das Unternehmen.
Die ONTEC AG hat für Unternehmen und Organisationen aus der Verwaltung einen KI-basierten Wissensspeicher entwickelt. Diese KI basiert auf vertrauenswürdigen GPT-Modellen und belegt ihr Wissen anhand von Wissensbausteinen. Wissensbausteine sind 100-sekündige Audio-Kurzreferate wissender Personen zu bestimmten Themen. Wenn die KI, eine Frage nicht beantworten kann, wird diese Frage in die Liste der offenen Fragen aufgenommen, welche anschließend von einer wissenden Person beantwortet werden kann. Diese Person muss nichts tippen, sondern kann es der KI einfach verbal erzählen. So lernt die KI kontinuierlich hinzu und das Wissen wird aus den Köpfen der Wissenden in die Maschine übertragen. Somit bleibt es verfügbar, auch wenn diese Personen das Unternehmen verlassen. Darüber hinaus kann die KI interne Datenquellen (wie Wikis oder Dokumentationen) lesen und als Quelle zur Fragenbeantwortung heranziehen. Dabei stellen wir sicher, dass alle Aussagen der KI durch Quellen (vorhandene Dokumente oder Wissensbausteine) belegbar ist und nicht von der KI frei erfunden wurde.
„Ich habe in meiner Karriere schon mehrmals den Arbeitgeber gewechselt und hatte meistens das Glück, im Rahmen des Onboardings kompetente Ansprechpartner genannt zu bekommen, welche ihr Wissen über die Organisation direkt mit mir geteilt haben oder mir zumindest zeigen konnten, wo ich welche Quelle finde. Wenn diese Personen nicht verfügbar sind, ist es wahnsinnig schwer schnell produktiv zu werden. Ein KI basierter Wissensspeicher macht dieses Wissen ständig verfügbar und immer abrufbar. Neben neuen Kolleginnen und Kollegen hilft dies auch alten Hasen dabei, sich in Bereiche einzuarbeiten, in denen sie sich noch nicht so gut auskennen. Ich bin sehr stolz darauf, an der Schaffung dieser sinnvollen Lösung mitgewirkt zu haben.“
Tobias Eljasik-Swoboda, Lead Architect Artificial Intelligence, ONTEC AG
Künstliche Intelligenz im Dienste smarter Entscheidungen
Während klassische Softwarelösungen sehr gut mit Zahlen oder anderen kategorischen Werten (Alter > 18, ein „@“ ist in der E-Mail-Adresse vorhanden, …) arbeiten können, weiß moderne KI auch mit für Menschen bestimmten Freitexten oder Bildern umzugehen und hier sinnvolle Automatisierungen durchzuführen.
Dementsprechend können Systeme mit verschiedenen Eingangsdaten „gefüttert“ werden, um ein Regelwerk für Entscheidungsfindungen zu erstellen und sich kontinuierlich anzupassen. Dies ermöglicht beispielsweise die Zuweisung von Tarifen, die Auswertung von Protokollen auf Auffälligkeiten und das Erkennen von Anomalien in der Schienenfahrzeuginstandhaltung. Das System bewertet seine Entscheidungen anhand von Ergebnisdaten und optimiert sich dabei laufend selbst.
Digitale Lösungen für standortunabhängige und sichere Zusammenarbeit
In der Bahnbranche haben Infrastrukturbetreiber und EVUs Standorte meist im ganzen Land verteilt. Zusätzlich erfordern Dienstreisen und der Trend zum Homeoffice eine reibungslose Zusammenarbeit, die durch einheitliche Softwarelösungen und vor allem sichere Netzwerke gewährleistet werden kann. Dies ermöglicht eine effiziente und zuverlässige Zusammenarbeit, selbst wenn die Teams räumlich voneinander getrennt sind.
„Die Evolution der Büroarbeit führt zweifellos nicht zurück zu den Arbeitsmethoden vor der Corona-Ära. Um im Wettbewerb um hochqualifizierte Mitarbeiter erfolgreich zu bestehen, ist es unerlässlich, umfassende Optionen für die Zusammenarbeit aus der Ferne anzubieten. Die positive Entwicklung besteht darin, dass die technologischen Mittel dafür mittlerweile vorhanden sind.“
Andreas Römer, Rail Expert, ONTEC AG
Fazit
Um Fachkräftemangel zu kompensieren, steht der Bahnbranche mit der Digitalisierung ein mächtiges Werkzeug zur Verfügung. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bieten Lösungen, um wertvolles Personal von monotonen Aufgaben zu entlasten, Wissen im Unternehmen zu bewahren, Entscheidungen zu erleichtern und eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten. Sie können dazu beitragen, die Bahnbranche effizienter und widerstandsfähiger gegenüber dem Fachkräftemangel zu machen.
Mit jahrelanger Erfahrung in der Digitalisierung der Bahnbranche und starker KI-Kompetenz ist die ONTEC AG der richtige Ansprechpartner für die spezifischen Herausforderungen von EVUs.